Hühner halten – oder besser nicht?
Wenigstens zum Wochenende schlafen die meisten gerne etwas länger. Viele haben allerdings auch Spätschicht und schlafen deswegen selbst in der Woche bis zum Mittag. Würde es einem die Laune verschlagen, wenn der Nachbar Hühner hält und der Hahn einen aus dem Schlaf kräht? Vermutlich hätte jeder erst einmal einen sehr unschönen Start in den Tag und schlechte Laune auf den Hühnerhalter. Dennoch können Hühner gehalten werden, selbst wenn der Nachbar sehr dicht am Wirkungsbereich der Hühner sein Schlafzimmerfenster hat.
Es gibt zwei Strategien, damit das Krähen weniger stört. Wer es nicht auf eine Naturbrut absieht, der kann einfach die Hühner ohne Hahn halten. Der Hahn wacht durchaus über die Hühner, damit alle bei einer Gefahr schnell das Weite suchen. Aber auch der Hahn hätte gegen Marder, Fuchs oder andere Räuber keine Chance. Solange der Halter den Hühnern genug Schutz, Fluchtmöglichkeiten und Deckung bietet, werden sie durchkommen. Es ist also mit oder ohne Hahn notwendig, dass der Hühnerstall sicher ist und die sichere Hühnerklappe zum Abend geschlossen und zum Vormittag geöffnet wird. Für bequeme Hühnerhalter gibt es automatische Hühnerklappen, die einem das lange Schlafen zu den Wochenenden ermöglichen.
Die Hühner werden sich auch ohne einen Hahn wohl fühlen, fleißig Futter suchen und Eier legen. Bei vielen Hühnerrassen ließen sich mehrere Hähne nicht einmal auf begrenzter Fläche halten, da Hähne untereinander schnell aggressiv werden. Es gibt auch Hühnerrassen, bei denen die Hähne friedlicher sind. Oder man zieht die Jungtiere zusammen auf, dann verstehen sie sich meist ebenfalls besser. Dennoch brauchen mehrere Hähne mehr Fläche und mehr Hühner.
Das leisere Hahnenkrähen
Vielen Hobby-Hühnerhaltern geht es nicht nur um die Eier oder das Tafelhuhn. Sie wollen schöne Hühner. Die Hühnerschar ohne Hahn würde nicht ihre volle Wirkung entfalten, viele wollen also trotz des Krähens einen Hahn. Der Schlaf des Nachbarn muss dennoch nicht gestört werden, wenn ein Hahn mit leisem Hahnenkrähen gewählt wird.
Da jeder Hahn einer Rasse unterschiedlich oft und laut kräht, kann nicht pauschal gesagt werden, dass eine Rasse generell leiser als die andere ist. Es kann jedoch erklärt werden, dass kleinere Rassen schriller krähen. Größere Hühnerrassen krähen dumpfer und damit angenehmer. Wer nicht selber züchtet und nicht viele große Hühner wünscht, kann immer noch mittelgroße Legehennen mit einem großen Hahn mischen. Wichtig ist, dass die Hennen nicht sehr aktiv und der Hahn sehr gemütlich sind. Es wäre also eine aktiver Großrasse zu wählen.
Aber auch dann kann der Hühnerhalter einfach Pech haben, dass das Hahnenkrähen ständig direkt unter dem Nachbarn Fenster ertönt. Wer einen guten Kontakt zum Hühnerzüchter pflegt, der soll einen bereits ausgewachsenen Hahn kaufen, der selten und leise kräht. Erwischt man doch den falschen Hahn, dann wird er eben „umgetauscht“.
Hinweis:
Wenn der Hahn seltener krähen soll, dann soll er in seiner Hörweite keinen zweiten Hahn finden. Hört ein Hahn den anderen, fängt er zu krähen an. Außerdem soll der Hahn nicht gestresst werden, wenn er gerade nicht krähen soll.
Würde all das nicht reichen, dann kann der Hahn noch immer abgegeben werden, um die Hennen zu behalten. So gibt der Nachbar wieder Ruhe und man selber hat Hühner im Garten und frische Eier.
Einige Rasseportraits zu Haushuhnrassen finden sich hier: